Dienstag, 22. Oktober 2013

Neue Wohnung neues Glück?


Posted by Picasa

Mit ihrem Körper drückt sie die Wohnungstür ins Schloss, die sich mit einem hörbaren "rumps" schliesst. Sie lässt die Taschen mit den Einkäufen sinken und gleitet entlang der Tür erschöpft auf den Boden. Sie schliesst die Augen und atmet tief durch. Es riecht immer noch ein bisschen nach frisch gestrichener Farbe und die Gerräusche, die durch die Wände dringen sind immer noch unbekannt. Aber sie ist angekommen. Zuhause. Sie kann es immer noch kaum glauben. Das ist hier ihre neue Wohnung. Ihr neuer Rückzugsort. Man stolpert im Flur zwar immer noch über den ein oder anderen Umzugskartons. Es müssen noch Lampen montiert und Bilder an die Wand gebracht werden. Noch hat alles nicht seinen Platz gefunden, aber so etwas braucht Zeit. Sie lässt den Blick über die hohe stuckverzierte Decke gleiten, die an einigen Stellen fehlerhaft ist und die ein oder andere Stelle könnte noch einen Klecks weiße Farbe gebrauchen. Ihre neue Komfortzone ist nicht perfekt, aber das Gefühl hat von Anfang gestimmt. Als sie das erste Mal die Wohnung gemeinsam mit der Maklerin betrat war es da, ein kleines unbestimmtes Gefühl in der Bauchgegend. Sie konnte es kaum beschreiben, obwohl die Wohung im kernsanierten Zustand ohne Tapete oder Boden war, eher eine Schönheit im Rohzustand war. Dennoch überlegte sie in Gedanken schon, wo sie ihr Bett aufstellen konnte und wo das beste Licht für die Staffellei sei. Hier wollte sie lachen, weinen, tanzen, verzweifeln, sich vor der Welt verkriechen und sie hier auch willkommen heißen. Mit einem letzten Blick sagte sie mit fester Stimme "Ich nehme die Wohnung".

Es ist nun schon beinah 8 Wochen her, dass ich an einem regnerischen Nachmittag den Mietvertrag unterschrieb. Ich war nervös, konnte mein Glück kaum fassen. Ich hatte das scheinbar unmögliche geschafft in einer beliebten großen deutschen Universitätsstadt eine Wohnung gefunden, die sowohl zentral, groß genug, bezahlbar und mit zwei Katzen beziehbare Wohnung zu finden. Es war die vorletzte Wohnung, die ich besichtigte und die einzige, die ich wirklich wollte. Das kleine aber feine Schmuckstück hatte es mir direkt angetan. Nachdem ich bei der Wohnungssuche ungefähr 20 Wohnungen besichtigt habe und an die 100 Emails mit Maklern, Vermietern und Co ausgetauscht habe, bin ich froh am Ende der Reise angelangt zu sein. Das Streichen, Renovieren, Boden verlegen und der eigentliche Umzug mit Transport eine unfassbar schweren 20 Jahre alten Waschmaschine bin ich endlich angekommen. Ich habe mich von Anfang Zuhause gefühlt. Es gab keinen Moment des Zweifels, keine leise Stimme in meinem Hinterkopf, die fragt ob ich das richtige getan habe und es nicht später möglichweise bereuen würde. Nein, die Wohnung ist ein Glücksfall. Ich steige nicht aus Versehen in die falsche Bahngen alte Heimat oder wache nachts auf und frage mich wo ich bin.Ich habe eine Tür hinter mir geschlossen und eine andere geöffnet. My home is my castle. Hier fühle ich mich sicher und geborgen. Bereit mich allen Abenteuern und Herausforderungen zu stellen, die auf mich warten.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Vom Sprung ins kalte Wasser

 Das Leben schmeißt einen das ein oder andere mal ins kalte Wasser und dann hat man nur zwei Möglichkeiten. Wenn man in eine Schockstarre verfällt, dann droht man unterzugehen oder man versucht sich den Veränderungen anzupassen und zu schwimmen. Denn dann bewegt man sich von seinem Ursprungsort weiter nach vorne und durch das Schwimmen bewegt man seine Muskeln, die Körpertemperatur steigt , sodass ein Überleben gesichert ist. Aber Veränderungen jeglicher Art, ob nun gewünscht oder nicht, erhofft oder nicht, manchmal lassen sie uns keine Wahl sondern stehen einfach vor der Tür, wie ein ungebetender Gast, der sich so leicht nicht abwimmeln lässt.

Dennoch steckt in jeder Veränderung die Chance für einen Neuanfang.   
Das hier ist mein Neubeginn und ein neuer Name. Ich bin noch die Alte.
Immer noch mit hochfliegenden Träumen und dem Wunsch sie zu verwirklichen.
Erneut.