Freitag, 28. Dezember 2012

Jahresrückblick 2012

 
Rückblickend war es für mich das Jahr der großen Pläne und kleinen Schritte in die richtige Richtung. Die Wunden des vorausgegangenen Jahres begannen zu heilen und wurden jedoch gegen Ende des Jahres jäh wieder aufgerissen. Es wurde mir bewusst wie tief sie doch gewesen waren, wie sehr das Vertrauen in mir erschüttert gewesen war. Ich bin nicht nur Schritte nach vorne sondern auch den ein oder anderen Schritt zurückgegangen, aber das ist ok.  Ich musste lernen, dass es doch immer schlimmer geht als gedacht. Dieses Mal betraf es nicht mich persönlich sondern eine nahestehende liebe Freundin. Ich habe mich mit dem Tod als Wahlmöglichkeit beschäftigen müssen.
Die Besten gehen manchmal viel zu früh von uns. 
Ich habe  drei wichtige Prüfungen und somit die letzten Hürden vor dem Staatsexamen genommen. Ich habe einen großangelegten Diätversuch gestartet und auch wieder beendet, ohne mein Ziel zu erreichen, aber ihm zumindest näher zu kommen. Es herrschte vollkommener Stillstand in der Liebe und mein völliger Rückzug in dieser Hinsicht, keine Dramen mehr und keine Abenteuer. Aber ich bin auch nicht in alte Verhaltensmuster zurück gefallen und habe versucht aus früheren Fehlern zu lernen und die Geister der Vergangenheit ruhen zu lassen.

2012 sollte alles besser werden, besser als 2011 das schien nicht schwer zu sein, war aber dennoch nicht so einfach. Ich habe ein Stück wieder zu mir selbst zurück gefunden zu meiner Leidenschaft für die Kunst, Bücher, das Theater und mehr Musik.

Mein Wunsch nach Veränderungen in meinem  Leben bleiben, aber jeder weiß wie das ist, es verändert sich lange nichts und dann plötzlich überstürzen sich die Ereignisse und man weiß nicht wie einem geschieht. Ich bin bisweilen einfach erleichtert, dass sich die Wogen geglättet und das Gewitter sich verzogen hat, in den wenigsten Fällen kommt sofort der Sonnenschein, aber wenn er kommt dann weiß ich ihn zu schätzen und zu genießen. Mit dem Wunsch nach grundlegenden Veränderungen meines Lebens steht mir die Angst vor diesen Veränderungen gleichermaßen im Wege. Ich will nicht scheitern. Die Angst hemmt mich, sie steckt tief in mir und hält mich fest, aber mein Wunsch nach Freiheit bleibt. Freiheit von den Fesseln der Vergangenheit, von dem was mich ohne mein zu tun in den Abgrund zu stürzen droht. Wenn sich mein Leben verändert oder es schief zu gehen droht, dann will ich wenigstens selbst verantwortlich dafür sein und nicht immer hilflos zusehen müssen und mich fügen zu müssen. Ich wünsche mich für das neue Jahr 2013 Glück, Zufriedenheit und Gesundheit vor allem für die Menschen die mir nahe stehen und ohne die ich es morgens nicht mit einem Lächeln aus dem Bett schaffen würde.

Ich möchte meinen eigenen Weg zielstrebiger verfolgen und mich nicht von anderen davon abhalten lassen, ich möchte mutiger werden und bewusster leben. Carpe diem!

Dienstag, 30. Oktober 2012

La ricorrenza- die Wiederkehr

(Mailand 2009)



La ricorrenza
Es sind nun beinah 3 Jahre vergangen, seit ich zuletzt in Mailand war.
Eine Flucht in eine wunderschöne Stadt, nach einer schmerzhaften Trennung.
In meinem Kopf spuckten neue Pläne, Ideen, Wünsche und Träume.
Ich fühlte mich frei- befreit.
Alles schien möglich und nichts unmöglich.
Nun kehre ich zurück und trage einige Narben auf meiner Seele und die Erkenntnis, dass sich nicht alle Wünsche erfüllen, egal wie sehr man es sich wünscht.
Es fällt mir nicht mehr so leicht hoffnungsfroh zu sein.
Aber vielleicht schließt sich durch meine Rückkehr der Kreis.
Vielleicht gewinne ich ein wenig meines unbeschwerten Selbst zurück, 
vielleicht durchbreche ich den Kreis, meinen Kreis der Selbstzweifel...

In wenigen Stunden geht es für ein paar Tage mit meinen Freundinnen nach Mailand, nach bella italia.
Ich freue mich wahnsinnig und würde am liebsten nur noch Luftsprünge vor Freude machen.
Denn Alltag und die eisigen Temperaturen für eine kurze Zeit hinter mir lassen.
Pasta, Pizza, Vino, Gelato, die wunderschöne Mode und die italienischen Männer, ich komme :-)


Freitag, 26. Oktober 2012

Tatort Bett


(via asfarasyoucan source johnnydoubt)

In einem Bett nimmt alles seinen Anfang und endet auch dort,
wir werden gezeugt, geboren und die meisten von uns sterben auch in einem. Wenn man es genau betrachtet verbringen wir unser halbes Leben im Bett. In der Nacht schlafen wir in unseren Betten und das auf der ganzen Welt.

Das Bett ist wie ein eigener kleiner Kosmos


Ein Bett bildet einen Meilenstein in unserem Leben.
Unser erstes Bettchen ist eine kleine Wiege, in der wir geschaukelt und in den Schlaf gesungen werden. Dann folgt ein Gitterbettchen, dass uns davor schützt aus dem Bett zu fallen, danach wollen wir hoch hinaus und beziehen ein Hochbett. Im Teenageralter träumen wir Mädchen unter einem romantischen Baldachin in einem Einzelbett. Bei unserem Auzug aus dem Elternhaus wird in ein größeres Bett investiert, mit der Hoffnung häufiger zu zweit, als alleine die Nacht zu verbingen. Schließlich das erste Doppelbett mit einem Partner, in der gemeinsamen Wohnung und später ein Krankenbett, dass den Bedürfnissen des Älterwerdens entspricht. Das Möbelstück Bett begleitet uns ein ganzes Leben und wird je nach Lebensphase unseren Wünschen angepasst. Eine Fotostrecken über die Betten unseres Lebens wäre vermutlich, ebenso spannend, wie die Bilder von besonderen Ereignissen.


via asfarasyoucan source piratevikings

Denn wir schlafen nicht nur in unserem Bett, wir leben auch darin.
Es wird dort geschlafen, gearbeiten,
gelesen,
geträumen, beieinander und miteinander geschlafen, gestritten,
gegessen und getrunken,
sowohl fantastische als auch weniger gute Nächte erlebt.
Morgens quält man sich daraus, wenn in der Frühe der Wecker klingelt und sind darin zur Untätigkeit verdammt, wenn wir krank sind.

Das  Bett ist ein Heiligtum


Es ist der Ort an dem wir zur Ruhe kommen, den Alltag loslassen und uns unseren Träumen hingeben.
Im Bett lassen wir unsere Maske fallen, auch vor uns selbst. Die Dunkelheit der Nacht öffnetet uns die Augen und in den weichen Federn unserer vertrauten Umgebung können wir nicht mehr leugnen, uns selbst nichts mehr vormachen. Die verdrängte Sorgen kommen an die Oberfläche und lassen sich nicht mehr ignorieren.
Das Bett ist der privateste Ort, indem wir uns der Intimität und der schönsten Nebensache der Welt hingeben. Im Bett liegen Freud und Leid, sowie Lust und Frust nah beieinander.
Manch einer offenbart eine ganz andere Seite seiner selbst. Hier geben wir uns unseren Sehnsüchten und Leidenschaften hin.

(Inspiration: "20 Antworten auf die drängensten Schlafzimmerfragen" aus dem Zeit Magazin "Schlaf Schön!" Nr.43)

Dienstag, 2. Oktober 2012

minus 1

 
(via:bauchgedanke soure:transarctic)
 
Die letzten Jahre warst du immer mein plus 1. Meine Verbündete mit der ich jeden Höhenflug und jede Talfahrt auf der Achterbahn des Singlelebens gemeinsam durchfahren habe. Wir haben gerätselt, stundenlang analysiert und diskutiert um die Männer zu durchschauen und waren am Ende meistens immer noch ratlos. "All the single ladies" war unsere Hymne zu der wir enthusiastisch das Tanzbein geschwungen haben. Wer braucht schon einen Kerl , wir hatten doch uns. Wir sind Schwestern im Geiste und du warst immer da für mich zu jeder Tages-und Nachtzeit. Wir haben zusammen in Amsterdam Sylvester gefeiert, nur wir zwei und uns geschwören, dass dieses Jahr, etwas ganz besonderes werden würde. Es ist in jedem Fall dein Jahr, denn nun gibt es jemanden der dir dieses besondere Funkeln in die Augen zaubert. Eine Liebe und ich hoffe so sehr, dass er eine große, alles umfassende, einfach unbeschreibliche Liebe wird. Ich gönne dir dein Liebesglück wie keiner anderen, denn auch wenn ich meine Singlefreundin verliere, und jetzt quasi minus 1 bin, gewinne ich eben eine glücklich verliebte Freundin dazu. Ebenso schenkt es mir einen Hoffnungschimmer, dass alles möglich ist und einen das Glück dann überrascht, wenn man am wenigsten damit rechnet und nicht aufhört daran zu glauben.

Samstag, 15. September 2012

Sind wir die Wegwerf-Generation?

 
Was werden die Menschen in ein paar Jahrzehnten über uns denken, welches Urteil werden sie über unsere Generation fällen.
Die 1960er waren bestimmt von Freiheitsgedanken in jeglicher Hinsicht und dem Bemühen um Frieden kurzgefasst Flower Power, Peace and Happiness. Die 90er Jahre waren politisch brisant und geprägt vom Gedanken der Wiedervereinigung und Musik wie Techno und Pop.

Tja und die 2010er? Der Beginn eines neuen Jahrtausends sollte sinngemäß für etwas Neues stehen, wenn wir an unseren Kunst- und Literaturunterricht denken, dann erinnern wir uns, dass die vergangenen Jahrhundertwenden auch immer in den Künsten für einen Umbruch standen.
Dennoch habe ich die berechtigte Befürchtung, dass unsere Generation im Gedächtnis der Menschen, als die Wegwerf- oder die Übersättigte Generation endet. Wir leben im Überfluss und konsumieren vielmehr als es die Menschen noch vor 10-20 Jahren taten, wir kaufen um des Kaufen wollen und wissen oft am Ende nichts damit anzufangen. Es wird gerade im Lebensmittelbereich immer weniger Wert auf Qualität gelegt. Wenn etwas kaputt geht oder einen Makel aufweist wollen wir es umtauschen, gegen etwas neues Unversehrtes oder wie so oft landet das Produkt im Müll.

Wir sind eine Wegwerf Gesellschaft, ohne uns viel Gedanken darüber zu machen, welche Folgen unweigerlich dieses Verhalten nach sich zieht und in welche anderen Lebensbereich es weiter um sich greift. Denn auch die Art und Weise Beziehungen zu führen und zu halten, hat sich stark verändert und nicht unbedingt zum Positiven. Die Erwartungen an unseren Lebenspartner steigen immer weiter und selbst ausgefuchste Internetportale, die den ideal passenden Traumpartner versprechen haben immer mehr Schwierigkeiten ihn zu finden. Wir wollen keine Frösche mehr küssen, um herauszufinden ob er sich eventuell als unser Märchenprinz entpuppt, wir wollen ihn sofort ohne Umwege und so schnell wie es ein Mausklick erlaubt. Die Liebe wird zu einem Konsumgut, das sich gewinnbringend vermarkten lässt. Auf der Suche nach der Liebe unseres Lebens können gerade wir Frauen uns von sämtlichen Ratgeberzeitschriften, Modemagazinen, Literatur, Filmen und Co beraten und beeinflussen lassen. Wir sind bereit beinah alles zu tun um den Partner fürs Leben zu finden (Fitnessstudio, Typberatung, Bikini Waxing, Sport und andere Schikanen auf uns zu nehmen).  Es wird die Illusion vermittelt, dass wenn man versucht in jeder Hinsicht perfekt zu werden, sei es super schlank, super schön, super schlau und auch noch super witzig, ,man sich auf diese Art und Weise Liebe verdienen kann. Ist die Liebe mittlerweile ein Preis, den es zu gewinnen gilt? Nach dem Motto egal was passiert ich möchte nicht einsam, alleine und jungfräulich sterben.

Samstag, 8. September 2012

Ich zweifle also bin ich?

Die Frage danach wer wir eigentlich sind, ist ein Pradoxum, scheinbar vollkommen klar und einfach zu beantworten. Denn jeder von uns trägt einen Namen mit dem wir uns vorstellen immer wieder aufs Neue, aber was sich hinter diesem Etikett verbrigt wissen wir oft selbst nicht.

Wie würde man sich selbst beschreiben? In einem Satz? In einem Wort?

Bei mir herrscht da eher Ratlosigkeit, denn mein Selbstbild setzt sich zusammen aus, derjenigen die ich gerne wäre oder einmal hoffe zu sein, dem Spiegelbild das andere auf mich werfen und meinen schlimmsten Befürchtungen. Wie kann es sein, dass andere meist ein eindeutigeres Bild von einem selbst haben, ist es der berühmte Abstand zur Sache. Ich glaube das Bedürfniss der eigenen Selbstbestimmung schwankt zwischen dem Verlangen von Eindeutigkeit und Kontinuität und der notwendigen Weiterentwicklung und Veränderung. Wir streben danach uns zu verändern, Ziele zu erreichen und aus Niederlagen zu lernen. Niemand möchte zu Stillstand verdammt sein, um sich seiner selbst bewusst werden zu können. Dennoch trotz allem Wandel gibt es bestimmte Charakterzeichen, die überdauern, die uns auszeichen, die uns zu dem Menschen machen der wir sind, manchmal ist es eine Kleinigkeit und wenig augenscheinlich.

Die Frage, die ich mir immer stelle ist ob man bewusst nach sich selbst suchen kann, und wieso es so viele Menschen bei dieser Suche in die Ferne zieht. Wäre es nicht naheliegender am Ursprung der Quelle anzusetzen bei seiner Familie, seiner Kindheit, um zu verstehen wer man ist und warum so geworden ist oder ist das sehr therapeutisch gedacht.

Andererseits habe ich einmal gelesen, dass nur derjenige zu seinem Innersten vordringt, der bereit ist alles andere hinter sich zu lassen und wo könnte man das nicht besser als weit weg. Sind Abstand, Perspektiverweiterung und Sehnsucht nach der Heimat die entscheidenden Faktoren auf der Reise zum persönlichen Kern. Ich sehe solche Selbsterfahrungs-Trips immer als kleines Survival Training mit sich selbst, wie reagiere ich auf fremde Kulturen, exotisch Orte und fremde Menschen. Bin ich in der Lage irgendwo neu anzufangen und glücklich zu werden.

Mir juckt es förmlich in den Fingern und kribbelt es im ganzen Körper aufzuspringen und meinen Koffer zu packen, alles einzupacken: aktuelle Sorgen und Nöte, Hoffnungen und Wünsche und was man noch an Gepäck mit sich rumträgt, sich in den nächsten Zug zusetzen und erst dann wieder auszusteigen, wenn man das Gefühl hat es sollte so sein. So weit zu laufen wie meine Füße mich tragen und noch viel weiter.

Aber... wenn das alles so einfach wäre und da nicht das Wörtchen aber wäre, aber es gibt zuviel was mich an Ort und Stelle hält, für den mMment, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ein Aufbruch käme jetzt einer Flucht gleich, vor mir selbst. Deswegen glaube ich , dass es besser ist zu bleiben, bis ich nicht mehr das Gefühl habe vor mir selbst wegzulaufen, sondern mich selbst auf die Reise mit zu nehmen.

Montag, 27. August 2012

Glückspilz

(Quelle: Javier Hagen http://five.umsnjip.ch/)


Es gibt Menschen, die brauchen keinen Regenschirm, denn sie stehen auf der Sonnenseite des Lebens. Erfolg, Glück, Gesundheit, Liebe und alles andere erstrebenswerte scheint ihnen nur so zu zufliegen. Diese Menschen nennt man Glückspilz! In Situationen, in denen ein Normalsterblicher schlichtwegs gescheitert wäre, scheinen diese Personen einen sehr fleißigenSchutzengel zu besitzen. Man sagt diesen Menschen nach, sie hatten mehr Glück als Verstand.
Jemand sehr kluges hat einmal die schöne Bemerkung gemacht, dass manche Menschen einfach einen Strauß an guten Eigenschaften besitzen wie Liebenswürdigkeit, Charme, Witz, gutes Aussehen,  Intellignez und Co, dass er gut verstehen kann, dass das Glück sich eingeladen fühlt sich über ihnen zu entladen! Im Sinne von gleich und gleich gesellt sich gerne. Ich denke, die meisten werden verstehen was ich meine, denn offene und lebensbejahende Menschen ziehen einen an und wirken ebenso wie Erfolg und gutes Aussehen sehr attraktiv. In der Nähe solcher Menschen hält man sich gerne auf. Es ist wirklich interessant,  das man sich dem Zauber dieser Menschen nicht entziehen kann und man ihnen ihr Glück in den seltensten Fällen neidet, vielmehr gönnt man es ihnen, weil sie meistens auch noch die Tugend der Bescheidenheit besitzen.
Ich würde mich selbst nicht umbedingt als Glückspilz bezeichnen, aber ich werde mir in Zukunft deutlich mehr Mühe geben, damit das Glück gar nicht anders kann, als ein wenig über mir zu regnen.

Samstag, 11. August 2012

Date oder Fake

Dandelion escape by *December Sun on Flickr.
(Source: plochacki)

Wie lernen wir uns heute eigentlich kennen?

In meiner Generation lernt man sich meistens abends beim Weggehen oder in einem Club kennen, ohne Alkoholeinfluss leider immer seltener. Es wird auch häufig nicht mehr nach der Telefonnummer gefragt, sondern im besten Fall lediglich nach dem Namen im größten sozielen Netzwerk Facebook. Eine Maßnahme das Risiko zu minimieren und doch den unpersönlichsten Weg zu wählen. Minimaler Aufwand, der maximalen Ertrag garantiert.
Denn bei Facebook bekommt man sofort nach wenige Klicks jede Menge Informationen, über die betreffende Person, auf dem Silbertablett geliefert. Im Idealfall die gesamte Lebenschronik samt Hobbies, Beziehungsstatus, Freunden, Lieblingsfilme ,anderere Vorlieben und natürlich einen Einblick in private Fotos. Es scheint, wie bei einem Bewerbungsverfahren Lebenslauf und Fotos sind bekannt, diese nimmt man dann mit einer Expertengruppe bestehend aus den besten Freundinnnen ganz genau unter die Lupe.Anhand dieser vermeintlichen Fakten entscheiden wir dann Top oder Flop und ob wir die Mühe auf uns nehmen denjenigen bei einem Date näher kennen lernen zu wollen. Wir geben uns mit Oberflächlichkeiten zufrieden, die uns über dem Bildschirm entgegen flimmern, denn ob alles immer der Wahrheit entspricht, sei einmal dahin gestellt.
Wir neigen dazu alles für bare Münze zu nehmen und zu vergessen, dass wir auch nur das erfahren, was die Person von sich preis geben möchte, nicht mehr und auch nicht weniger.
Eine Selbstinzenierung für die Öffentlichkeit, die Präsentation der persönlichen Schokoladenseite. Diese erste Annährung ist ein Nährboden für Missverständnisse und Vorverurteilungen. Jedes Bild und jede noch so kleine Information lässt uns den anderen in irgendeine Schublade stecken.
Beispielsweise wenn er viele Frauenbekanntschaften, entsprechende Kommentare auf seiner Pinnwand, viele Partyfotos und noch ein paar Model-like-Fotos oben ohne hat, schreit es förmlich nach einem oberflächlichen Casanova, der eher an einer kurzfristigen Bekanntschaft interessiert ist. Bei einem anderen lässt sich beispielsweise nach verfolgen, dass er sich erst vor kurzem von seiner langjährigen Freundin getrennt hat, die mit Vorliebe Herzchen und Liebesbekundungen auf der Pinnwand hinterlassen hat, da kommt der Verdacht auf, dass wir es eventuell mit einer übermächtigen Exfreundin zu tun haben und vielleicht in eine komplizierte Dreiecksbeziehung reinrutschen könnten.
Diese Aufreihung von Klischees lässt sich immer weiter führen und hat sich mit Sicherheit das ein oder andere Male auch bewahrheitet.
Dennoch erstaunt es mich, wieviel wir doch bereit sind aufzugeben und zu verpassen, aufgrund solcher Informationen. Denn zwischenmenschliche Beziehungen leben von persönlichen Erfahrungen und gemeinsamen Momenten. Bei einer Begegnung kann soviel geschehen, dass sich mit Worten kaum ausdrücken lässt. Dieses Kribbeln in der Bauchgegend vor Aufregung, dieses Prickeln auf der Haut nach einer flüchtigen Berührung, leichtes Erröten, verlegenes Lächeln, leichte Unsicherheiten und die ersten vorsichtigen Annäherungsverusche. Das Bangen und Hoffen, mag er mich so wie ich bin. Tiefe Blicke, die soviel bedeuten können und viel mehr über den anderen verraten, als dass es irgendwelche Angaben über Musik, Sportarten etc machen könnten. Der Klang der Stimme , das Lachen und das Gefühl aufkommender Zuneigung, es mögen was der andere sagt. dem anderen in die Augen schauen, gemeinsames Lachen und das aufkommende Gefühl von Zuneigung.Wenn die Zeit und die Wirklichkeit keine Rolle mehr spielen und alles neben ihm zu verblassen erscheint. Wenn man nicht mehr von der Schwerkraft angezogen wird, sondern von diesem Menschen und sich sämtliche Gedanken um ihn drehen. Der Augenblick wenn der Funke überspringt und die Leidenschaft entfacht.
Zugegebenermaßen in dem beschriebene Fall habe ich meinen romantischen Anwandlungen freien Lauf gelassen, aber es handelt sich definitiv um kein Trugbild, die meisten von euch werden genau nachempfinden können was ich meine. Es ist der romantisch-glückliche Idealfall, der uns hoffentlich alle schon einmal ereeilt hat und auch wieder wird. Natürlich habe auch ich schon eine Menge Dates erlebt von todlangweilig, einfach nur schlecht bishin zu ganz nett. Es gibt nie eine Garantie oder irgendwelche Kriterien, die sich anlegen lassen, warum bei der einen Person alles zu passen scheint und bei jemand anderen so gar nicht. Unangenehm ist auch, wenn die Empfindungen bzgl. des Treffen bei den betreffenden Personen stark auseinander gehen.

Nichtsdestotrotz will ich das alles nicht verpassen, um keinen Preis.
Denn ich finde jeder hat es verdient eine Chance zu bekommen, dass man versucht einen Blick hinter die Maskerade zu werfen.
Dieses Risiko muss man zwangsläufig eingehen. Ich plädiere in diesem Fall nur an euch den Vorinformationen, die man über ein Date erhält nicht zu viel Bedeutung bei zumessen, die dadurch entstehenden Vorurteile und Erwartungen machen meist mehr kaputt, als dass sie wirklich förderlich sind. Allein die Hoffnung auf ein wirklich tolles Date, dass kein Fake ist , ist es wert auch mit der Erkenntnis nach Hause zu kehren, dass es manchmal oder häufiger nicht funktioniert.Aber es muss und soll schließlich nur einmal wirklich passen und dann am liebsten für immer.

Freitag, 3. August 2012

Du bist mein Mount Everest


Du bist mein Mount Everst, unerreichbar, zerstörerisch und dennoch magisch anziehend.  Du hast deine Leidenschaft zum Mittelpunkt deines Lebens gemacht. Hohe Hindernisse mit einer Leichtigkeit und nur mit reiner Körperkraft zu überspringen. Du überwindest sie. Du setzt alles daran jeden Tag, mit all deiner Kraft und Konzentration. Immer höhere Hindernisse zu meistern, sie zu überwinden. Mit schnellen Schritten nimmst du Anlauf und fliegst über sie hinweg, die ein oder andere Hürde scheint unüberwindbar, aber du versuchst es erneut. Du bist meine Hürde, aber ich schaffe es nicht dich zu überwinden. Ich falle immer wieder tief und reiße die Latte mit mir hinunter. Ich liege am Boden und mir fehlt die Kraft mich wieder auf zurappeln.

Ich würde dich bitte deine Koffer zu packen und alle meine Erinnerungen an dich gleich mitzunehmen und nie wieder zu kommen, denn so kann es nicht weiter gehen, aber wie tötet man  ein Gefühl?
Ich habe versucht, es einen langsamen qualvollen Tod sterben zu lassen, indem ich mich vollkommen von dir abkabsel und meinen Gefühlen keinerlei Nahrung mehr zukommen lasse, aber sie haben überlebt. Ich weiß nicht weiter. Ich will und werde dich vergessen. Denn schließlich hat sich auch gezeigt, dass selbst der Mount Everest bezwingbar ist und erklommen werden kann. Ich kann es fühlen, bald stehe ich auf dem Gipfel und blicke kurzatmig zurück auf den langen Weg den ich zurück gelegt hab, auf all den Schmerz.    
Danach werde ich nie wieder zurück blicken.

Dienstag, 31. Juli 2012

Wenn ich meine Augen schließe...


Wenn ich meine Augen schließe, dann sehe ich nur dich

Nur dich, niemand anderen

Nur dich, keinen anderen



(Source:seduce-me-once-again via:rough-pleasure)

Es scheint wie verhext. Für eine kurze Zeit schien es mir gelungen zu sein, dich aus meinen Gedanken zu verbannen, weiter zu gehen, dich entgültig hinter mir zu lassen. Es war ein Ende. Es tat weh und tut es immer noch, aber es ist für mich nicht vorbei. Es lässt mich verrückt werden, dass du mit einer anderen glücklich bist, dich immer wieder gegen mich entschieden hast.                              Du verschwendest vermutlich keinerlei Gedanken an mich. Kluges Kerlchen. Ich weiß auch nicht, wie es wieder so weit kommen konnte, aber plötzlich ist alles wieder da. Es lässt mich schier wahnsinnig werden, diese aussichtslose Situtation. Ich habe wirklich immer alles versucht, nach jedem möglichen Strohhalm gegriffen, auch wenn nur ich ihn sehen konnte. Ich wollte erst dich, dann wenigstens deine Freundschaft, um weiterhin an deinem Leben teilhaben zu können, aber du hast mich weggestoßen als es schwierig wurde. Ich weiß, dass deine Entscheidung richtig war, aber Vernunft und Herz sind zwei verschiedene paar Schuhe. Es ist ein Dilemma, eine auswegslose Situation, eine Einbahnstraße aus der es kein entrinnen gibt.
Es scheint als würde derjenige, der das Drehbuch des Lebens schreibt, mich um jeden Preis aus deinem Leben streichen wollen, als sollte es keine Verbindung zwischen uns geben, nicht einmal eine ganz zarte. Die Vorstellung dich nie wieder zu sehen, nie wieder von dir zu hören und zu lesen scheint unfassbar, einfach unerträglich. Dennoch würde  ich dich am liebsten selbst aus meinem Leben streichen, unseren Anfang neu schreiben.  Die Szenen herausschneiden und für immer vernichten.

Wenn ich meine Augen schließe, dann sehe ich nur dich

Nur dich, niemand anderen

Nur dich, keinen anderen


 Du bist der Star auf meiner inneren Leinwand, die One-Man Show in meinem Lebensfilm. Du solltest nur ein Statist sein, eine Rolle ohne Text, ohne weitere Bedeutung. Nur die ledigliche Randnotiz, dass da jemand unfassbar gut aussah und nichts weiter. Dekoration, eine Requisite für die Szene in der die Party spielte. Ich frage mich immer, welche Rolle ich in deinem Film spiele, wie du mich siehst, ob du manchmal an mich denkst noch immer. Welche Rolle misst du mir bei? Verspürst du auch dieses leise Bedauern, das Gefühl des Verlustes und das Bedürfnis zum Telefon zu greifen, um dem ganzen ein Ende zu bereiten. Die Funkstille mit einem leisen "Hey" zu durchbrechen. Ich wage es nicht zu hoffen und glaube es ehrlich gesagt auch nicht. Denn wie auch immer du fühlst und denkst, du fällst nie aus der Rolle und tust etwas unbedachtes, emotionsgesteuertes und vielleicht auch ein wenig verzweifeltes. Was mich anbelangt warst du immer stark, stärker als ich. Du hattest dich immer unter Kontrolle. Ich sollte mir wirklich ein Beispiel an dir nehmen. Einen Schlussstrich ziehen und mich jemand anderem zuwenden, der für mich aus der Rolle fällt, gegen die Regeln des Drehbuches verstoßt, um meinetwegen. Aber dennoch bei aller Vernunft und Argumentation, wenn ich meine Augen schließe bist da nur du. 
Wie paradox das Leben ist, welchen bittersüßen Schmerz es einem offenbart, vor welche unlösbaren Problemstellungen es einen stellt und vor welche scheinabr unüberbrückbaren Hindernisse.

Sonntag, 29. Juli 2012

keine Ruhe

Hoffen, bangen, warten

zweifeln verzweifeln,
mir sind die Hände gebunden,
zum Warten verurteilt
es wird knapp, verdammt eng,
dabei hab ich wochenlang jede meiner Anstrengungen auf diesen Tag,
auf diesen einen Moment konzentriert
und das soll nicht einmal zum Bestehen gereicht haben?
Ich kann es kaum glauben,will es nicht glauben und auch nicht hinnehmen.
Ich möchte schreien!
Wenn ich versuche auf andere Gedanken zu kommen,abzuschalten zu Vergessen und die Augen schließe, dann sehe ich die Aufgaben dennoch ständig vor mir ,
versuche sie zu lösen
finde keine Ruhe!

Samstag, 14. Juli 2012

Süchtig nach Schmerz


(Bild von einer lieben Freundin)

Ich glaube, ich bin süchtig nach Schmerz, nach Leid. Nach dem Gefühl, wenn es mir unangenehm heiß über den Rücken läuft und es in meinem Magen brodelt. Wenn ich mit aller Macht versuche meine Ängste zu unterdrücken und Ruhe zu bewahren. Immer dann, wenn ich mit etwas konfrontiert werde, was mich verletzt, beunruhigt oder mich zu bestimmten Vorahnungen führt, die sich in der Regel bewahrheiten. Ich scheine einen gewissen Radar oder siebten Sinn für Sachverhalte zu haben, die mich unweigerlich aus dem Konzept bringen. Aber warum ist das eigentlich so. Im Normalfall versucht man sich selbst, so gut es geht, vor jeglichem Schmerz zu schützen und verschließt davor die Augen. Aber ich scheine davon wie magisch angezogen zu werden und anstatt weg zu Laufen wie es mir mein Überlebensinstinkt rät, renne ich in die falsche Richtung genau darauf zu.
Bin ich nun besonders mutig oder einfach nur fahrlässig und selbstzerstörerisch. Wie konnte es zu dieser Verhaltensänderung meinerseits kommen. Ist vielleicht in den vergangenen Monaten der Grund dafür zu finden? Eine Zeit, in der ich immer wieder mit neuem Schmerz konfrontiert wurde und mittlerweile relativ brauchbare Mechanismen entwickelt habe, mich damit auseinanderzusetzen oder vielmehr mehr schlecht als recht damit zu Rande zu kommen. Bin ich von den Ereignissen so sehr geprägt worden, dass mir mein Glaube an das Gute abhanden gekommen ist, denn ich wittere hintere allem immer nur das Schlimmste. In gewisser Weise als präventive Maßnahme, wenn man das Unglück schon einmal antizipiert hat, dann überfällt es einen nicht aus heiterm Himmel.
 Ich glaube ich habe mich in der Vergangenheit zu gut mit den schlechten Seiten des Lebens angefreundet. Und Freunde sind wichtig, auch wenn man sich bewusst ist, dass sie einen schlechten Einfluss auf einen haben. Will ich mittlerweile diesen Schmerz oder brauche ich ihn? Das unschuldige reine Glück und die innere Einsicht völlig im Reinen mit sich und der Welt zu sein, nichts ändern oder verbessern zu wollen, weil alles perfekt scheint, ist mir fremd geworden. Es lässt sich nicht einmal mehr rekonstruieren dieses Gefühl von Zufriedenheit. Mich begleiten eher Gedanken von Versagen, Scheitern und dem Willen zu überleben. Wenn man eine lange Zeit durch Scheiße und Morast gewandert ist, dann gewöhnt man sich irgendwann an das eklige Gefühl an den Füßen und auch der Gestank widert einen nicht mehr an. Ist das ein notwendiger Anpassungsprozess, der ein Überleben und Weiterleben ermöglicht oder ist es eher ein Indiz für Abstumpfung und inneren Verfall.
Ich habe in der letzten Zeit die Erkenntnis gewonnen, dass der Mensch ein unwahrscheinlich anpassungsfähig ist. Wir sind in der Lage uns mit vielem zu arrangieren und uns zu gewöhnen auch wenn man nicht glauben kann, dass es möglich sei. Aber wir werden doch immer genährt von der schwindenden Hoffnung, dass es Glück gibt auf dieser Welt. Das Glück ist erkennbar in den funkelnden Augen eines frisch verliebten Paares oder in vielen anderen Millionen von kleinen Details, die ein unwiderruflicher Beweis für Liebe und Glück sind. Eigentlich sollten mir diese kleinen Zeichen Hoffnung geben, dass es immer noch existiert. Aber mich wirft so etwas immer unweigerlich zurück und macht mich noch niedergeschlagener. Zu wissen, dass alle Anderen aus meinem Umfeld in der Lage zu sein scheinen ihr Leben normal zu gestalten, sich zu verlieben und wieder geliebt zu werden, lässt mich noch verzweifelter werden. Weil es mir immer wieder vor Augen führt, dass ich dazu scheinbar nicht in der Lage bin.
Ich schaffe es nicht aus der Morastgrube meinen Weg auf die wunderschöne Blumenwiese zu finden. Ich kann sie sehen und riechen und förmlich spüren, aber ich kann immer nur die Anderen auf ihr wandeln sehen. Ich scheine wie festgeklebt und gelähmt in meiner gegenwärtigen Situation. Ich weiß einfach keinen Ausweg. Manchmal bin ich ganz nah dran für einen Moment, um dann wieder festzustellen, dass es nur ein Trugschluss war. Ich bin zwar getrieben von der Sehnsucht nach Besserung und Erfüllung meiner innigsten Wünsche, aber auf der anderen Seite habe ich auch mit dem arrangiert wie es ist. Es ist nicht so, dass ich resigniere und aufgebe, aber ich verspüre auch mittlerweile ein Unbehagen und Angst, bei dem Gedanken, mein tiefes Loch endgültig zu verlassen. Denn den Schmerz und das Leid, dem ich hier ausgesetzt bin, kann ich bewältigen, aber zurück ins Sonnenlicht zu gehen wird immer begleitet sein von der Angst, irgendwann vielleicht wieder in der finsteren Grube zu landen.



Freitag, 13. Juli 2012

Auszeit von der Guten Laune

Manchmal würde ich mich gerne vor der Welt verkriechen. Mir einfach meine Bettdecke über den Kopf ziehen und die Welt aussperren. Nicht zu sprechen sein für niemanden, keinerlei Verpflichtungen nach zukommen und auch einmal nicht unter Leuten sein zu müssen. Dann möchte ich nur allein sein, mit mir selbst. Nur ich. Das mag jetzt sehr selbstsüchtig klingen, aber es ist vielmehr ein Ausdruck gelegentliche Überforderung meiner selbst. Überforderung durch die Erwartungen und Forderungen, die andere aber auch vor allem ich an mich selbst stelle. Ich will immer und überall funktionieren Familie, Uni, Job und bei meinen Freunden. Am besten immer gut gelaunt, erfolgreich und strahlend durch das Leben schreiten. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus, zumindest bei mir. Ich bekomme zwar immer zu hören, dass ich doch „so ein Sonnenschein wäre“, aber im Ernst die Sonne scheint auch nicht 24h Stunden am Tag und in Skandinavien verabschiedet sie sich sogar für einige Wochen komplett. Meiner Meinung darf man sich es auch einmal ruhig eingestehen, mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein, dann ist das eben so. Im Rheinland gilt das Motto: leben und leben lassen. Ich brauche eine Auszeit, von der Welt und vom dem Zwang der Guten Laune, denn mir tun langsam die Mundwinkel weh! In diesem Sinne verabschiede ich mich jetzt unter meine Bettdecke!

Sonntag, 8. Juli 2012

Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust

Was wäre, wenn ich mich damals anders entschieden hätte. Wäre ich dann jetzt glücklich? Wohl kaum, aber das werde ich niemals erfahren.

Spielt ihr es auch manchmal in Gedanken durch, das hätte-wäre-wenn-Spiel? Wenn ich eine andere Entscheidung in meinem Leben getroffen hätte, dann wäre es vermutlich vollkommen anders verlaufen. Ich bin nicht glücklich! Ich wünschte mir ich wäre mutiger, spontaner und risikobereiter. Ich habe momentan das Gefühl, dass mein Leben nur so bedeutungslos vor sich hin plätschert. Am liebsten würde ich die Welt erkunden und an die entlegensten Orte reisen, und wenn mir das Geld ausgehen sollte, dann einfach arbeiten bis es wieder weiter gehen kann. Einfach frei sein, nur von Tag zu Tag leben und ständig neue Abenteuer erleben. Das Leben in vollen Zügen genießen und im Hier und Jetzt leben. Ich möchte mich von den Pflichten des Alltages befreien, nicht mehr nur auf Nummer sicher spielen und alles in seinen normalen Bahnen laufen lassen. Ich möchte mein Leben selbstbestimmter selbstbesonnener leben. Ich habe Angst als verbitterte alte Frau zu enden, die den verlorenen Chancen ihres Lebens nachtrauert, und vieles bereut. Ich möchte nicht auf ein Leben zurück blicken müssen, dass es nicht wert war zu leben. Es gibt so viele Möglichkeiten, so viele Wege die beschritten werden wollen, dass ich nicht mehr weiß wohin. Ich habe meinen inneren Kompass verloren, ich weiß nicht mehr wohin mein Weg mich führen soll. Denn auf der anderen Seite sehne ich mich nach Normalität, nach Festigkeit, nach einem festen Partner, einer hübsche kleine Wohnung, nach einem Beruf und vielleicht später einer kleinen Familie. Vor meinem inneren Auge sitze ich mit meinen Freunden und dem Geliebten auf einer kleinen Dachterrasse, ein großer Tisch, Essen und Trinken, ein rotgetränkter Himmel gemalt von den Farben des Sonnenunterganges, Lachen und philosophische Gespräche über Gott und die Welt, das Gefühl angekommen zu sein und nirgendwo anders lieber auf der Welt sein zu wollen. Pure Zufriedenheit, das pure Leben, denn keine großen Sprünge und Traumtänzerei nach oben, verhindern auch den Sturz ins Bodenlose.
Buche ich jetzt den Flug in die Karibik oder lerne ich für die Klausur? Was wollt ihr vom Leben? Was erwartet ihr?

Sonntag, 1. Juli 2012

Ein Plädoyer für Bücher

Ich liebe meine Bücher. Meine Bücher waren für mich schon immer mehr als nur bedruckte Seiten mit Zeichen und Buchstaben. Sie sind meine Freunde, sie sind meine Wegbegleiter. Nur wenn ich meine Bücher um mich herum habe, dann fühle ich mich Zuhause. Ich könnte niemals meine Bücher aussortieren oder weggeben und ich verleihe sie auch nur ungern. Für mich sind es nicht nur Gegenstände sondern Erinnerungen. Die Bücher enthalten Figuren und Handlungen, sie haben mich mitgenommen auf Ihre Reise und mir ihre Geschichte erzählt; mich an ihr teilhaben lassen. Sie entführen mich an fremde, fantastische Orte und spannen mich in ihre Abenteuer mit ein. Sie bringen mich zum Lachen und auch zum Weinen. Ich sympathisiere mit ihren Figuren, sie werden zu meinen Freunden. Wer von euch hat sich noch nicht in einen Romanheld verknallt und gewünscht einfach zwischen die Buchstabenzeilen in die Textwelt hineinzuspringen und in eine Rolle zu schlüpfen. Wir fühlen mit unseren Helden und bangen mit ihnen. Mit dem ein oder anderen versteht man sich besser und mit dem anderen weniger.  Ich kann meine Bücher auch immer wieder lesen. Ich lese sie immer wieder neu und entdecke etwas anderes. Da ich mich verändere, ändert sich auch meine Perspektive, der Blickpunkt der Betrachtung. Ich ziehe andere Lehren aus dem Gelesenen. Für manche Bücher ist noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen und dann ist es besser sie wegzulegen und irgendwann neu zu entdecken.  Ich mag auch den Geruch von Büchern. Sie enthalten die Seele, die ihnen ihr Autor eingehaucht hat. Man kann es anfassen und fühlen, das Umschlagen jeder Seite offenbart etwas Neues und unbekanntes.
Ich bin eine schnelle Leserin, gerade spannende Geschichten verschlinge ich förmlich und kann nicht eher aufhören zu lesen, bis ich weiß wie es endet, auch wenn mich das manchmal um den Schlaf gebracht hat. Aber manche Bücher lese ich ganz bewusst und langsam, lasse mir jedes Wort auf der Zunge zergehen, einfach weil sie schön sind, weil sie wahr sind, weil ich wünschte, auch die treffenden Worte für meine Empfindungen so finden zu können.
Ich liebe besonders die Anfänge von Büchern, wenn der Handlungsrahmen entfaltet wird. Ich mag es wenn man langsam in die Erzählung eintaucht, den Handlungsort und die betreffenden Figuren kennen lernt und langsam erahnt, was die Schwierigkeit, das Dilemma für die Personen darstellt.Ich bevorzuge verwickelte und ineinander verschachtelte Geschichten, quasi einen Knoten von einzelne verworrenen Handlungsstränge, die erst im Verlauf der Handlung sich auflösen und den Blick auf das Ganze frei werden lassen.Eine spannender und gut geschriebener Roman lässt mich völlig in der beschriebenen Welt versinken, schon als Kind war ich kaum noch ansprechbar. Vor allem in persönlich schwierigen Zeiten haben es meine Bücher geschafft mich zumindest für eine Weile abzulenken, von den Sorgen. Sie geben mir Geborgenheit und Sicherheit! Bücher entführen uns in eine Welt hinter unserer Realität. Sie geben uns ein Mehr an Erfahrung und Erinnerungen, die wir durch sie erleben können. Wir können aus den Fehlern der Figuren lernen für unser eigenes Leben. Wir reisen an Orte und Welten jenseits unserer Vorstellung.
Also ihr Lieben da draußen, ein Buch ist so viel mehr als nur eine gebundene Seiten mit Buchstaben, sofern man bereit ist sich in die Textwelt zu begeben und sich auf das Abenteuer einzulassen.


Samstag, 23. Juni 2012

10 Fakten II

Ach nur so, ich habe selbstverständlich keine Macken. Ich habe Special Effects!


(von einem Werbeplakat abfotografiert)

1. Seit ich ein Kind bin, liebe ich das Gefühl zu Schaukeln, wenn man dann in einiger Höhe abspringt hat man ein bisschen das Gefühl zu Fliegen. Das mit der Landung hat mal mehr, mal weniger gut funktioniert.
2. Ich liebe Eis, in fast allen Geschmacksrichtungen und zu jeder Jahreszeit. Da ich lange Zeit in einem Eiscafé gejobbt habe - bin ich quasi eine Expertin was das angeht.
3. Ich bin eine Tagträumerin.
4. Ich kann überhaupt nicht gut mit Geld umgehen. Ich habe es nie geschafft ein vernünftiges Gespür für finanzielle Angelegenheiten zu entwickeln. Ich bin oft viel zu großzügig und unbedacht, aber ich arbeite daran.
5. Über meine eigenen Witze oder lustigen Anekdoten lachen ich meistens am lautesten; häufig auch schon bevor ich dazu kam die Pointe zu erzählen. Das bedeutet, dass meine Freunde meistens eher über mich lachen, als über den tatsächlichen Scherz. :-)
6. Ich bin ein ziemlicher Sturkopf, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann will ich mein Vorhaben sofort in die Tat umsetzen.
7.Ich liebe dicke Bücher, je mehr Seiten ein Buch hat desto besser.
8.Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, an den magischen Moment zwischen zwei Menschen, wenn sie wissen, dass sie für einander bestimmt sind. Ich vermute, diese romantisch-naive Vorstellung entstammt meinem absoluten Faible für Walt Disney Filme. Ich sollte wirklich aufhören nach einem singenden Prinzen, in gläserner Rüstung auf einem Schimmel reitend, Ausschau zu halten
9.Ich habe Höhenangst, obwohl der Sprung vom 10 meter Turm nicht das Problem wäre, sondern eher der Weg dorthin.
10. Es ist mir ziemlich unangenehm, aber meistens vergesse ich den Namen einer Person sofort wieder, wenn sie mir gerade erst vorgestellt worden ist. Ich kann es mir auch nicht erklären, aber leider kann man schlecht eine Minute später erneut nach dem Namen fragen.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Lieblingsblogs

But one day we´ll float

Eine meiner absoluten Lieblingsblogs ist but one day we´ll float von Anika.
Ihr Blog gehört zu den Ersten, die ich regelmäßig verfolgt habe und mich auf jeden neuen Post sehr freue. Anika ist eben keine typisches Blogmädchen, was über Mode, Beauty und Co schreibt. Sie schreibt über ihr Leben, die Liebe und ihre Gedanken. Sie hat einen ganz wunderbaren Schreibstil, der sehr ehrlich, ungeschminkt, einfühlsam und ungewöhnlich ist.
Sie ist für mich eine Inspiration, da ich hoffe bei meinen Lesern einmal ähnliches auslösen zu können wie sie: ein Schmunzeln, Betroffenheit und Nachdenklichkeit.
Sie ist unverwechselbar. Es lohnt sich auch definitv sich ihren Twitter-Account und ihren trumblr ebenfalls an zuschauen. Ihr Blog lässt sich kaum nur in wenige Worte fassen, daher überzeugt euch selbst davon!



Du fehlst

Ein wunderschöner Blog, der als Projekt leider abgeschlossen ist, aber noch existiert.
Es geht um eine Liebe, die über einen längeren Zeitraum durch eine Menge Wasser und kilometerweite Entfernung getrennt wurde. Über den Kampf gen alle Vernunft diese Beziehung am Leben zu erhalten und die Liebe siegen zu lassen. Die berührenden Gedankenäußerungen werden durch tolle Bilder und Musik untermalt.Ob sie es geschafft haben, oder leider gescheitert sind, seht selbst!




Schlüsselreiz

Auf ihrem Blog Schlüsselreiz geht die 22 jährigen Summer ihrer Leidenschaft für das geschriebene Wort nach. Neben ihren eigenen Geschichten veröffentlicht sie auch auch Rezensionen über andere Bücher. Ihr Blog ist jung, frisch und auch immer wieder überraschend und lässt sich nicht in keine feste Kategorie packen. Ich persönlich, mag vorallem ihre eigene Geschichte "Runaway Bride", die von Kate handelt, die kurz vor ihrer Hochzeit steht, als plötzlich eine alte Liebe ihre Welt auf den Kopf stellt. Wie es weiter geht seht ihr auf ihrem Blog!



 

Sonntag, 17. Juni 2012

Gastpost bei Neuzeithelden




Auf dem Blog Neuzeithelden erscheint heute ein Gastpost von mir zu dem Thema
 "Wir sind keine Superhelden. Warum das auch gut so ist".
 Es geht um das Erwachsenwerden, Zukunftserwartungen und die Entwicklung einer Persönlichkeit und wieso in diesen Zusammenhang Fehler und Niederlagen gar nicht so schlecht sind.
Schaut doch einmal hier vorbei.
Ich würde mich sehr freuen :-)

Für alle die, die durch den Gastpost auf meinen Blog aufmerksam geworden sind.
Herzlich Willkommen!

Freitag, 15. Juni 2012

Pour Homme

Heute morgen bin ich zur Bushaltestelle gesprintet und habe dort vor dem Regen Schutz gesucht, als ich es plötzlich vernahm.
Einen wahnsinnig betörenden Männerduft, sei es ein Aftershave oder tatsächlich ein Eau de Parfum gewesen, egal ich fand es fantastisch. Sonst wäre mir der junge Mann überhaupt nicht aufgefallen, aber ich hätte ihn am liebsten.. wie auch immer.
Ich war wirklich erleichtert, als schließlich der Bus kam und ich meine Gesichtszüge wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. Aber es kam wie es kommen musste er setzte sich im Bus genau neben mich und ich hatte noch Gelegenheit weitere 10 Minuten in seiner dezenten Duftwolke zu verweilen. Um ehrlich zu sein habe ich auch heimlich noch ein bisschen den Geruch geschnuppert, ach... .dann stieg er leider aus.
Ihr kennt das bestimmt, wenn jemand an euch vorbei geht und ihr seinen Duft wahrnehmt und ihr einfach nur "wow" denkt.
Ich finde es gibt kaum etwas anziehenderes als einen gut riechenden Mann. Darüber hinaus bin ich wirklich schwierig was Düfte angeht, meine Meinung nach dürfen sie weder zu intensiv, zu schwer, zu würzig...usw. sein, wie gesagt ich bin da eher kompliziert veranlagt, aber bei ihm war die Dosierung genau richtig, nicht zu viel und auch nicht zu wenig.
Von wegen Liebe geht durch den Magen,sie geht durch die Nase, sinnliche Wahrnehmung eben. 
Vielleicht sehe ich ihn bald wieder, sich gut riechen zu können,
 ist doch schon einmal ein guter Anfang.

Freitag, 8. Juni 2012

Allein sein ist OUT!




               Heutzutage ist allein sein aus der Mode gekommen!

Wenn man auf die Frage, was am Wochenende so gemacht hat, antwortet, dass man den Abend allein Zuhause, vielleicht mit einem guten Buch verbracht hat, dann erntet man einen mitleidigen Blick.
Das das unter Umständen eine wirklich schöne Alternative, zu einem öden und anstrengenden Date mit einem Unbekannten, sein kann scheint undenkbar.
Ich finde allein sein wird unterschätzt. Und mit allein meine ich nicht einsam, das ist ein kleiner aber feiner Bedeutungsunterschied. Ich finde es wichtig, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Es ist eine wirkliche Herausforderung. Einfach mal mit sich und seinen Gedanken alleine zu sein, und damit meine ich fernab von jeglicher Ablenkung wie Handy, Musik, Internet oder Lesestoff. Ich kenne es auch von mir, sobald ich Zuhause bin, mache ich das Radio an oder den Fernseher um der Hintergrundgeräusche willen, nur damit es nicht so still ist.  Aber Stille kann auch etwas Gutes sein,  sie kann einen zu sich selbst führen!
Die innere Mitte finden lassen. Probiert es aus, setzt euch auf eine Wiese und versucht mal für eine Weile die Stille aus zukosten. Für einen kurzen Moment wirklich nichts zu tun. Selbstbesinnung.
Die Zeit in Gedanken anhalten und die Sorgen und Nöte des Alltags aussperren.
Nennt es wie ihr wollt, innere Einkehr, Gebet, Meditation wie auch immer.
Ich bin der Auffassung, dass ich von niemanden verlangen kann, es für den Rest seines Lebens mit mir auszuhalten, wenn ich mich dieser Aufgabe nicht einmal für eine Stunde stellen kann.
Wenn man gelernt hat seine eigene Gesellschaft wert zu schätzen, dann steigert das enorm das Selbstbewusstsein, das eigene Selbstbild darf nicht nur abhängig von der Meinung anderer sein.
Die Erkenntnis zu gewinnen, dass man auch glücklich sein kann ohne jemanden an seiner Seite zu haben, macht frei und unabhängig. Es schult für den Ernstfall, es verleiht einem Sicherheit, sich nicht an eine Beziehung zu klammern, die es schon lange nicht mehr wert ist, nur damit man nicht allein ist. Die Angst vor dem Single-Dasein sollte einen nicht in einer Beziehung halten.
Versteht mich bitte nicht falsch, dass soll hier kein Anti-Beziehungspost sein, meiner Meinung nach kann es gar nicht genug Liebe in der Welt geben.
Aber ich möchte nur darauf aufmerksam machen das es neben den Schattenseiten des Single-Seins auch Licht gibt. Es kann eine Erfahrung sein, die einen bereichert.
Glaubt mir ein gesundes Maß gewonnene Selbstsicherheit ist definitiv sexy.

Sonntag, 3. Juni 2012

Impressionen und Gedanken zu "Le Bloc"


Belgisches Viertel in Köln, Event "Le Bloc", ein großes Straßenfest bei wunderschönem Sonnenschein, ein "Come Together" von Hinz und Kunz, überall laufen Menschen mit großen Einkaufstüten umher und mitten drin meine Mädels und ich, ein richtiger Mädelstag wie er im Buche steht: shoppen, quatschen, lachen und regelmäßigen Essensunterbrechungen angefangen von Tagliette vs. Burger über die besten Mohnschnitten aus dem Reformhaus, über ein köstliches Parfait (Erdbeeren, Käsekuchen, Mangopüree mein absoluter Geheimtipp) von Foxberry , Brüsslerplatz der Treffpunkt für Studenten, Künstler und viele andere Mitten im Herzen Kölns, überall ist Musik von LiveBands zu hören, es gibt viele Aktionen der Geschäfte, Galerien und Cafés, von Seilchenspringen für Kinder, über Diskussionen der Bedeutung der Stadt als Modezentrum , gemeinsames Relaxen mit den Ladies bei einem kühlen Kölsch, sehen und gesehen werden, viele gut aussehende Menschen vorallem Kerle, Stippvisiten in meinen Lieblingsgeschäften von Salon Sahnestück, le Shop und Boutique Belgique, Modenschau im Parkhaus, anprobieren und ausprobieren der neusten Trends, Beratung und Voting der Mädels, frau wünscht sie hätte sich das Eis doch verkniffen, dann hätte sie bestimmt in das Kleid- diesen Hauch von Nichts - hineingepasst, daher bleibt nur die Motivation für die Weiterführung der Diät," irgendwann passt du rein und du wirst fabelhaft aussehen", positiv Denken :-) angesteckt vom Kaufrausch wandert die Ausbeute in hübsche kleine Tüten, das nennt man wohl Ersatzbefriedigung, aber eine Tasche hält manchmal tatsächlich länger als ein Mann( und zur Not kann man die wenigstens umtauschen), lachen bis die Tränen kommen und der Bauch weh tut , Gespräche über Gott und die Welt, Diskussionen über Minderheiten, Warum sind wir eigentlich Single? Liegt es an uns oder den Männern- oder gibt es womöglich keinen Schuldigen???, philosophieren über das Leben und was es eigentlich lebenswert macht, Pläne schmieden für den eventuellen Lottogewinn, köstliche Cupcakes naschen, die Sonne geniessen und sich einfach gut fühlen, alle Sorgen für einen Moment den Rücken kehren, beseelt und beglückt sich am Abend auf dem Heimweg machen, auf dem Feld kurz das Fahrrad stoppen und das Farbenspiel der Natur bestaunen, Sonnenuntergang, müde aber zufrieden ins Bett fallen und die Augen schließen.

Montag, 28. Mai 2012

Beziehungswüste


„Und du, was ist eigentlich mit dir? Bist du immer noch Single...?“


Der Moment der Wahrheit, dem man nicht entweichen kann. Es stellen sich mir immer wieder alle meine Nackenhaare auf. Aber leugnen ist zwecklos. Ein Hochziehen der Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln:   „ ja ich bin solo, aber danke der Nachfrage mir geht es gut“. Dann noch irgendein Gemurmel von sowieso keine Zeit für eine ernsthafte Beziehung, aufgrund von Studium, Job und Co oder die Variante man habe halt kein Glück mit den Männern. Einen Versuch der Rechtfertigung und Begründung des derzeitigen Beziehungszustandes.

Dennoch erntet man zwangsläufig einen mitleidigen Blick, häufig gepaart mit dem Nachsatz:       „ach du bist doch so ein hübsches, nettes Mädchen, du findest deinen Traumprinz noch, der wartet bestimmt hinter der nächsten Ecke.“

Also mal ehrlich, ich bin schon um einige Ecken in meinem Leben gegangen und da hat schon eine Menge auf mich gewartet, aber ganz sicher noch nicht der Eine. Es sei denn, ich habe ihn aufgrund meiner Kurzsichtigkeit übersehen. Und wer will schon einen Traumprinz, eine unerreichbare nebulöse Gestalt auf, die man höchstens im Märchen trifft.

Wenn man mich fragt, dann glaube ich, dass Liebe genauso gerecht bzw. ungerecht auf der Erde verteilt ist wie Wasser oder Regen. Aus dieser Sicht gesehen, bin ich ungefähr in der Sahara geographisch zu verorten. Ich befinde mich in einer richtigen Dürrephase, weit und breit soweit das Auge reicht kein geeigneter Kerl in Sicht, der es wert wäre mich aus meinem Wüstendilemma zu erlösen. Ich stecke in einer Beziehungswüste, alles vertrocknet, kahl und heiß. Ab und zu habe ich eine dieser Fata Morgana und glaube den Einen am Horizont erblickt zu haben, mobilisiere alle meine Kräfte um zu ihm zu gelangen, um dann feststellen zu müssen, dass es sich um einen Kaktus handelt mit fiesen langen Stacheln.

Danke der Nachfrage, aber ich fühle mich nicht wie die einsame Hälfte eines großen Ganzen.  Ich komme ganz gut alleine zurecht. Ich bin gerne alleine und genieße die Zeit, die ich selbstbestimmt gestalten kann ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse und Wünsche eines anderen zu nehmen. Über den Punkt des Unbedingt-jemanden-an-meiner-Seite haben zu wollen um des Gemeinsam-sein bzw. des Nicht-alleine-sein-wollens willen, bin ich weit hinaus. Ich bin nicht bereit meine Zeit und Gefühle in jemanden zu investieren, der diese nicht wert ist. Das ist natürlich keine Perspektive, die ich mir für meine Zukunft wünsche, niemand möchte einsam und alleine sterben.

Aber für den Moment ist es wie es ist. Ich werde weiterhin mit meiner Karawane von Oase zu Oase ziehen und mein Leben leben. Und irgendwann kommt wieder die Regenzeit und verändert urplötzlich alles von Grund auf. Ich glaube daran, dass sich die Liebe nicht aufspüren lässt, weder mit einem Spürhund, noch mit einem Navigationssystem oder gutem Willen. Die Liebe lässt sich nicht finden, sie finden einen. Sie lässt sich weder erzwingen noch bezwingen. Liebe reißt alle Mauern nieder und überwindet jedes Hindernis, wenn sie da ist, ist es einfach wunderbar. Genau wie der Regen. Daher warte ich weiterhin und freue mich auf den Regen.

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Mittwoch, 23. Mai 2012

Meeresrauschen

 
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Vielen Dank für die lieben Kommentare und Emails in den letzten Tagen!
Es gibt mir jede Menge Aufschwung und Kraft um in neue Abenteuer starten zu können.

Montag, 21. Mai 2012

Herzbube in der Hinterhand








Er war jahrelang immer eine gute Möglichkeit. Mein Herzbube in der Hinterhand. 
Vielleicht auch der Einzige, der es in der vergangenen Zeit wirklich geschafft hat mein Herz zu berühren. 
Aber dennoch immer unerreichbar war. Unbezwingbar. Frei. Umschwärmt von unzähligen Frauen, mit denen ich mich nicht messen kann. Wenn wir beide wirklich gewollt hätten, dann hätten wir es einfach mal mit einander versucht. Aber mich hat immer meine Angst und Selbstzweifel vor einer Enttäuschung abgehalten und ihn vermutlich die Faszination schöner williger und mutigerer Frauen. 
Ich hatte zwar immer ein wenig die Hoffnung, dass irgendwann, wenn er sich denn endlich ausgetobt hätte,
uns die Liebe zusammen führen würde. Aber bisher vergeblich. Ich glaube der Zug ist endgültig abgefahren. 
Die Chance dahin geschwunden.
Ich kann nicht mehr daran glauben, dass es irgendwann funktioniert. Ich bin mir nicht sicher, ob man immer eine zweite Chance bekommt. Darüberhinaus werden solche undurchsichtigen Beziehungen mit der Zeit immer verworrener und komplizierter. Sie sind nicht mehr so frisch und unbelastet wie eine völlig neue. 
Daher erfordert es umso mehr Einsatz und Arbeit, und vorallem auch Liebe um die Beziehung glücklich gestalten zu können. Ich sehne mich eher nach jemanden, der mich von Anfang an als Partnerin an seiner Seite möchte und das um jeden Preis. Ich möchte denjenigen, nicht erst nach jahrelangen hin und her von mir überzeugen. Ich bin der romantischen Überzeugung, dass in solchen Fällen Pro-Contra-Listen fehl am Platz sind und man bzw. Frau nur auf ihr Gefühl hören sollte.

Sonntag, 20. Mai 2012

Ein Treffer gegen den Pfosten bringt den Traum von Bayern München zu Fall

Vom gefeierten Helden zum tragischen Pechvogel

FC Chelsea gewinnt die europäische Fußballkrone
Reuters: http://www.focus.de/sport/fussball/championsleague/muenchen2012/tid-25864/bittere-niederlage-fuer-bayern-im-champions-league-finale-schwarze-stunde-dahoam_aid_755379.html

Einmal ein ganz andere Art von Text von mir. Ein Sportbericht! Wer hätte gedacht, dass das Spiel solch eine Dramatik entwickelt ohne ein glückliches Ende für die Spieler von Bayern München zu nehmen. Ich habe gestern während des Spieles meine Eindrücke festigehalten.
Eine Darstellung eines Fußballereignisses mal aus einer ganz anderen Perspektive :-)



Heute Abend Fußball. Fragt mich nicht warum, außer internationale Fußballveranstaltungen wie EM oder WM habe ich mit Fußball nicht viel am Hut.
Ich halte es gelinde gesagt für eine ziemliche Kuriosität. 22 Mann auf einem großen Spielfeld mit dem Ziel einen  runden Ball in einen eckigen Kasten zu befördern. Die Welt steht Kopf und es hängt eine Menge Geld, Ruhm und Emotionen ganzer Nationen von Sieg oder Niederlage ab.
Für große Emotionen bin ich immer zu haben und aus Mangel an Alternativen, sitze auch ich heute Abend vor der Flimmerkiste und drücke dem FC Bayern ein kleines bisschen die Daumen. Nicht das ich diesen Verein sonderlich mögen wurde. Aber  heute Abend gilt: Mia Sian Mia und soviel Nationalpatriotismus an dieser Stelle muss sein.

Anstoß Pfiff und ein 90 minütiger Krimi nimmt seinen Lauf.
Das Spiel beginnt, Ende offen, welche Träume werden heute Abend platzen, welcher Verein schreibt Fußballgeschichte?
Bayern München hat die Chance vor eigenem Publikum in Champions-League Meister zu werden. Soviel zu den harten Fakten. Ich trinke heute auch zur Feier des Tages ein Bier. Kölsch, was sonst, aber es soll mir helfen der männlichen Psyche ein wenig auf die Schliche zu kommen.
Denn dieser runde Lederball löst in Männer schon lange verloren geglaubte Gefühle wach, egal in welchem Alter, von jung bis alt.
Es wird gebrüllt gebangt, gefachsimpelt, den Schiedsrichter verflucht und sich die Haare gerauft. Fußball schafft Solidarität, Freundschaften und Gegnerschaften. Es werden Fahnen mit dem Emblem des Vereins im heimischen Vorgarten gehisst.
Das Trikot mit der Nummer des Lieblingsspieles getragen und ein Schal gehört auch dazu, unabhängig von Jahreszeit und Temperaturen.

Aus dem Fernsehr erklingt die ruhige Stimme des Kommentators, der Spielernamen nennt, Erklärung von Spielzügen, Hintergrundinformationen und Interpretation des Geschehen liefert. Im Hintergrund sind die Fangesänge zu hören. Sie peitschen ihre Spieler nach vorne und treiben sie zu Höchstleistungen an.Welch Atmosphäre!
Aber welcher tonnenschwerer Druck mag wohl auf den Schultern der Spieler lasten?
Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken.

Erste 15 Minuten gespielt. Spielstand 0:0. Nach meiner fachlichen Unkenntnis ist auch noch nichts aufseheneregendes paassiert. Ich hoffe, dass ändert sich bald. Ich will Tore sehen.

19.Spielminute : O-Ton: Chelsea stellt sich offensichtlich schlafend ( kann ich nachvollziehen geht mir ähnlich)
Bayern sind überlegen müssen es nur noch veredeln  (schöne Ausdrucksweise des Kommentators hier kann Man noch was lernen)

Kommentator ist wesentlich unterhaltsamer als das Spiel. Kommentiert schon ausführlich die Frisur eines Spielers von Chelsea. Trägt er wirklich eine rasierte Spinne auf dem Hinterkopf?

31:17 Spielminute:  Oh je, Ribéry verletzt? Aber ein Mann kennt keinen Schmerz und ein Fussballer schon gar nicht.Ich wäre vermutlich mit rotem Kopf und kurzatmig liegen geblieben. 30 Minuten durchlaufen in dem Tempo, Respekt meine Herren. Nimmt mich der FC Bayern vielleicht in seine Trainingsgruppe mit auf, dann wären die überflüssigen Pfunde im Nuh bis zur Bikini Session wieder runter.

45. Minute Halbzeit: Entspannung von der fehlenden Spannung.

53. Minute  Tor Ribéry Yeahh!!!
Und die Fahne geht hoch. Abseits. Und ja, obwohl ich eine Frau bin, weiß ich was Abseits bedeutet :)

78. Spielminute: Es gibt nichts auf die Gabel bei den Bayern.

84. Spielminute:  Tor Tor  Tor  durch Thomas Müller. Na endlich!
Freudentaumel der Bayern das erlösende und verdiente Tor.
Herr Milliardär wie ist das Befinden?Erfolg kann man nicht kaufen!

87. Spielminute: der Ausgleich durch Chelsea in einer Standardsituation. Freud und Leid liegen bekanntlich eng beieinander.

Da haben wir nun die Tragik und Dramatik auf, die ich gewartet habe und die selbst mich aus dem Halbschlaf reißt.Wie sagt man so schön, man darf seinen Gegner niemals unterschätzen, vorallem wenn er vermeintlich am Boden liegt.Chelsea scheint berüchtigt für das Ergreifen der letzten Chance zu sein.
Vielleicht gibt es sogar Elfmeterschießen, dass wäre an Spannung kaum noch zu überbieten. Aber zunächst 2x15 Minuten Verlängerung.

Die Verlängerung verlief ergebnislos, sodass es jetzt zum finalen Elfmeterschießen der beiden Mannschaften kommt.Jetzt heißt es Daumen drücken ganz fest.
Um mich den Worten meines hochgeschätzten Kommentators zu bedienen es kommt zum Äußersten . Mann gegen Mann. Einer versucht den Ball in das Tor zu befördern und der andere ihn mit aller Kraft daran zu hindern. Soweit so gut.
Nichtsdestotrotz richten sich in diesem Moment tausende von Augen auf die Spieler.
In solchen Augenblicken werden Fußballhelden geboren.
Die Statistik und die Historie sprechen in diesem Fall eindeutig für Bayern.
Das Elfmeterschießen ist die Schicksalsdisziplin der Engländer, in der sie uns Deutschen in den meisten Fällen unterlegen waren. Wollen wir hoffen, dass sich das Blatt in diesem Fall nicht wendet...

Es hat wohl nicht sollen sein.
Schweinsteiger verschießt und tritt nur den Torpfosten. Er steckt den Kopf unter sein Trikot und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.
Das darf einfach nicht wahr sein, die Jungs waren so nahe dran.
In diesem Fall haben den Bayern trotz einer herausragenden Leistung, wohl das nötige Quäntchen Glück zum Erfolg gefehlt.
Zum Ende bleibt nicht viel zu sagen, es ist Wahnsinn welche Tragweite ein solches sportliches Ereignis haben kann, für jeden Einzelnen.

Es hat selbst mich ein wenig erschüttert  und ungläubigelassen.
Es scheint nicht fair, aber am Ende zählt nur der Spielstand.
Der Einzige, der wirklich jubeln kann ist der Milliardär Abramowitsch, der sich durch dieses kostspielige Hobby eines eigenen Fußballvereines, seinen Traum erfüllt hat.
Ich hoffe sehr, dass es nur auf dem Prinzip des Zufalles beruht, dass es so erscheint als könnte man sich mit Geld, ein wenig Glück kaufen.