Freitag, 8. Juni 2012

Allein sein ist OUT!




               Heutzutage ist allein sein aus der Mode gekommen!

Wenn man auf die Frage, was am Wochenende so gemacht hat, antwortet, dass man den Abend allein Zuhause, vielleicht mit einem guten Buch verbracht hat, dann erntet man einen mitleidigen Blick.
Das das unter Umständen eine wirklich schöne Alternative, zu einem öden und anstrengenden Date mit einem Unbekannten, sein kann scheint undenkbar.
Ich finde allein sein wird unterschätzt. Und mit allein meine ich nicht einsam, das ist ein kleiner aber feiner Bedeutungsunterschied. Ich finde es wichtig, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Es ist eine wirkliche Herausforderung. Einfach mal mit sich und seinen Gedanken alleine zu sein, und damit meine ich fernab von jeglicher Ablenkung wie Handy, Musik, Internet oder Lesestoff. Ich kenne es auch von mir, sobald ich Zuhause bin, mache ich das Radio an oder den Fernseher um der Hintergrundgeräusche willen, nur damit es nicht so still ist.  Aber Stille kann auch etwas Gutes sein,  sie kann einen zu sich selbst führen!
Die innere Mitte finden lassen. Probiert es aus, setzt euch auf eine Wiese und versucht mal für eine Weile die Stille aus zukosten. Für einen kurzen Moment wirklich nichts zu tun. Selbstbesinnung.
Die Zeit in Gedanken anhalten und die Sorgen und Nöte des Alltags aussperren.
Nennt es wie ihr wollt, innere Einkehr, Gebet, Meditation wie auch immer.
Ich bin der Auffassung, dass ich von niemanden verlangen kann, es für den Rest seines Lebens mit mir auszuhalten, wenn ich mich dieser Aufgabe nicht einmal für eine Stunde stellen kann.
Wenn man gelernt hat seine eigene Gesellschaft wert zu schätzen, dann steigert das enorm das Selbstbewusstsein, das eigene Selbstbild darf nicht nur abhängig von der Meinung anderer sein.
Die Erkenntnis zu gewinnen, dass man auch glücklich sein kann ohne jemanden an seiner Seite zu haben, macht frei und unabhängig. Es schult für den Ernstfall, es verleiht einem Sicherheit, sich nicht an eine Beziehung zu klammern, die es schon lange nicht mehr wert ist, nur damit man nicht allein ist. Die Angst vor dem Single-Dasein sollte einen nicht in einer Beziehung halten.
Versteht mich bitte nicht falsch, dass soll hier kein Anti-Beziehungspost sein, meiner Meinung nach kann es gar nicht genug Liebe in der Welt geben.
Aber ich möchte nur darauf aufmerksam machen das es neben den Schattenseiten des Single-Seins auch Licht gibt. Es kann eine Erfahrung sein, die einen bereichert.
Glaubt mir ein gesundes Maß gewonnene Selbstsicherheit ist definitiv sexy.

6 Kommentare:

  1. Ein sehr guter Post! Ich kann Dir nur zustimmen! Alleinsein wird von so vielen als nicht richtig und unzumutbar angesehen, dabei gehört es genauso zum Leben wie die Gesellschaft anderer. Meiner Meinung nach braucht man auch Zeit für sich, um sich selbst zu finden.

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  2. Das sind verdammt wahre Worte. Diese gewonnene Selbstsicherheit strahlt auch Standfestigkeit aus. Man steht fest im Leben. Kann mit Wind und Regen umgehen. Und diese Kraft an eine zweite Person weitergeben. Sofern diese es zu schätzen weiß. Und wenn nicht, kann man die Energie nutzen, um sich selbst kennenzulernen. Das ist ein verdammt wichtiger Prozess. =)

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    1. schön, dass auch den Herren der Schöpfung mein Text gefällt :-)

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  3. ich stimme dir in allen punkten zu. allein sein ist definitiv auch sehr gut und wichtig. ich denke, der mensch braucht beides. auch sehr schön geschrieben, der text laß sich locker runter, ohne dass man sich anstrengen musste oder sich gelangweilt fühlte. das können nicht viele! :)

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  4. Aaah, warum sehe ich den Post erst heute?! Oi.
    Um verwirrte "du warst das ganze Wochenende alleine"-Aussagen zu kassieren, muss man nicht mal zwangsweise Single sein. Da Männe und ich uns nicht immer jedes Wochenende sehen können (Fernbeziehung), bin ich auch öfter Strohwitwe. Wenn sich dann nichts ergibt, renn ich nicht wie ein verrücktes Huhn hin und her. Ich finde es schrecklich, wenn Menschen mit sich selbst nichts anzufangen wissen. Ich genieße es auch, einfach mal Zeit für mich zu haben. Faul auf dem Sofa sitzend, ganz in Gedanken versunken. Das tut manchmal sogar richtig gut.

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  5. Allein der erste Satz ist so wahr... Man fühlt sich fast schon schlecht, wenn man auf die Frage nicht antworten kann bzw nichts antworten kann, was erwartet wird... Toller Beitrag

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