Sonntag, 1. Juli 2012

Ein Plädoyer für Bücher

Ich liebe meine Bücher. Meine Bücher waren für mich schon immer mehr als nur bedruckte Seiten mit Zeichen und Buchstaben. Sie sind meine Freunde, sie sind meine Wegbegleiter. Nur wenn ich meine Bücher um mich herum habe, dann fühle ich mich Zuhause. Ich könnte niemals meine Bücher aussortieren oder weggeben und ich verleihe sie auch nur ungern. Für mich sind es nicht nur Gegenstände sondern Erinnerungen. Die Bücher enthalten Figuren und Handlungen, sie haben mich mitgenommen auf Ihre Reise und mir ihre Geschichte erzählt; mich an ihr teilhaben lassen. Sie entführen mich an fremde, fantastische Orte und spannen mich in ihre Abenteuer mit ein. Sie bringen mich zum Lachen und auch zum Weinen. Ich sympathisiere mit ihren Figuren, sie werden zu meinen Freunden. Wer von euch hat sich noch nicht in einen Romanheld verknallt und gewünscht einfach zwischen die Buchstabenzeilen in die Textwelt hineinzuspringen und in eine Rolle zu schlüpfen. Wir fühlen mit unseren Helden und bangen mit ihnen. Mit dem ein oder anderen versteht man sich besser und mit dem anderen weniger.  Ich kann meine Bücher auch immer wieder lesen. Ich lese sie immer wieder neu und entdecke etwas anderes. Da ich mich verändere, ändert sich auch meine Perspektive, der Blickpunkt der Betrachtung. Ich ziehe andere Lehren aus dem Gelesenen. Für manche Bücher ist noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen und dann ist es besser sie wegzulegen und irgendwann neu zu entdecken.  Ich mag auch den Geruch von Büchern. Sie enthalten die Seele, die ihnen ihr Autor eingehaucht hat. Man kann es anfassen und fühlen, das Umschlagen jeder Seite offenbart etwas Neues und unbekanntes.
Ich bin eine schnelle Leserin, gerade spannende Geschichten verschlinge ich förmlich und kann nicht eher aufhören zu lesen, bis ich weiß wie es endet, auch wenn mich das manchmal um den Schlaf gebracht hat. Aber manche Bücher lese ich ganz bewusst und langsam, lasse mir jedes Wort auf der Zunge zergehen, einfach weil sie schön sind, weil sie wahr sind, weil ich wünschte, auch die treffenden Worte für meine Empfindungen so finden zu können.
Ich liebe besonders die Anfänge von Büchern, wenn der Handlungsrahmen entfaltet wird. Ich mag es wenn man langsam in die Erzählung eintaucht, den Handlungsort und die betreffenden Figuren kennen lernt und langsam erahnt, was die Schwierigkeit, das Dilemma für die Personen darstellt.Ich bevorzuge verwickelte und ineinander verschachtelte Geschichten, quasi einen Knoten von einzelne verworrenen Handlungsstränge, die erst im Verlauf der Handlung sich auflösen und den Blick auf das Ganze frei werden lassen.Eine spannender und gut geschriebener Roman lässt mich völlig in der beschriebenen Welt versinken, schon als Kind war ich kaum noch ansprechbar. Vor allem in persönlich schwierigen Zeiten haben es meine Bücher geschafft mich zumindest für eine Weile abzulenken, von den Sorgen. Sie geben mir Geborgenheit und Sicherheit! Bücher entführen uns in eine Welt hinter unserer Realität. Sie geben uns ein Mehr an Erfahrung und Erinnerungen, die wir durch sie erleben können. Wir können aus den Fehlern der Figuren lernen für unser eigenes Leben. Wir reisen an Orte und Welten jenseits unserer Vorstellung.
Also ihr Lieben da draußen, ein Buch ist so viel mehr als nur eine gebundene Seiten mit Buchstaben, sofern man bereit ist sich in die Textwelt zu begeben und sich auf das Abenteuer einzulassen.


4 Kommentare:

  1. <3! Oh ja, Bücher können Leben verändern! Was für ein schöner Eintrag. Du sprichst mir aus dem Herzen!

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  2. Wow, wundervoll geschrieben - du sprichst mir richtig aus der Seele! Auch ich liebe ALLES an und in meinen Büchern, sie sind meine "Anderswelt", in die ich eintauchen kann, wenn meine mir zu langweilig / stressig oder sonstwie zuviel wird... =)

    Alles Liebe,
    Enana

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  3. sehr schön geschrieben. reading is dreaming with open eyes. das zitat hab ich neulich irgendwo mal gelesen und passt ja auch irgendwie ;-)

    lg
    summer

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  4. Du hast es geschafft, das zu beschreiben, was ich für Bücher empfinde, aber selbst nicht ausdrücken kann! Toller Text. Liebe Grüße,
    Iseult (iseultatgoogle.blogspot.de)

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